33 Milliarden Tonnen Plastik bis 2050

Wenn wir nichts tun, häufen sich bis 2050 über 33 Milliarden Tonnen Plastik auf und wir werden uns in einem Ozean aus Plastikmüll wiederfinden. Die Jahresproduktion von Plastik übersteigt heute bereits 300 Millionen Tonnen, bis 2050 wird sie noch einmal um 33 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen. In „Marine Litter – Vital Graphics“ haben das UNEP (United Nations Environmental Programme) und Grid Arendal die Situation dargestellt und zusammengefasst.
Sie kommen zu diesem Ergebnis, dass die einzige Möglichkeit, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, darin besteht, massiven Einfluss auf die Art und Weise des Produzierens zu nehmen. Auch wenn die Wirkungen des Plastikmülls nicht vollständig erforscht seien, wüssten wir heute mehr als genug, um die Notwendigkeit eines entschlossenen Handelns zu erkennen und hilfreiche Maßnahmen zu ergreifen.
Fatale Parallelen zur Klimadiskussion der 80er Jahre
Mich erinnert die aktuelle Situation stark an die 80er Jahre, als die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland noch fest davon überzeugt war, die Erderwärmung könne gar nicht fakt sein, weil es im letzten Winter doch so viel geschneit habe. Und selbst wenn: ein bisschen mehr Sonnenschein könnten wir in Deutschland doch gut brauchen. Inzwischen hat sich die Lage geändert. Die ersten Inselstaaten haben auf anderen Territorien große Landstriche angekauft, um Tausende von Menschen in den nächsten Jahren umzusiedeln. Wer es genauer wissen möchte, kann es in diesem Bericht des Guardian aus dem März 2015 noch einmal nachlesen.
Vieles ist noch unbekannt
Der Gesamtbericht des UNEP „MARINE PLASTIC DEBRIS & MICROPLASTICS
GLOBAL LESSONS AND RESEARCH TO INSPIRE ACTION AND GUIDE POLICY CHANGE“ beschreibt die Forschungsergebnisse auf 252 Seiten. In heutiger Zeit ein überschaubares Volumen für ein Werk mit dieser Bedeutung. Dem entsprechend viele weitergehende Forschungshinweise werden gegeben. Zwar kennen wir heute die Gesamtbelastung der Ozeane mit Plastik ganz gut und wissen auch, woher es kommt, aber die regionalen Unterschiede in der Bedeutung des Themas sind noch weitgehend unbekannt.
Was können wir tun?
Als Maßnahmen werden vorgeschlagen:
- Ausweitung und Stärkung der gesetzlichen Regulierung, um Plastikmüll zu stoppen
- Aufzeigen der Kosten (heute bereits über 8 Milliarden $ pro Jahr)
- Verbot von Plastiktüten
- Investitionen in die Abfallwirtschaft
- Ausweitung des Recycling
- Investitionen in die Entwicklung unschädlicher Materialien
- Mehrweg statt Einweg (Verpackungen und Tüten)
- Vermeiden der Vermüllung(„Littering“)
- Rauchverbot an Stränden
- Entfernen von Müll aus der Umwelt
Wir alle können daran mitwirken: Durch mehr politischen Einsatz, Sensibilisierung und auch durch unsere praktische Verhaltensweise. Mitmachen!